Viele Handwerksbetriebe haben enorme Probleme passende Mitarbeiter zu finden. Manche Probleme entstehen durch externe Faktoren, die man als Betrieb nicht beeinflussen kann. Manche Probleme sind jedoch hausgemacht – und diese kann man beseitigen.

Die nicht beeinflussbaren externen Faktoren

Starten wir mit den externen Faktoren: ein Grund für den Fachkräftemangel im Handwerk ist sicherlich die Abwanderung von Mitarbeitern in andere Wirtschaftsbereiche, ganz besonders in die Industrie. Dort werden gute Leute oft durch höhere Löhne und flexible Arbeitszeiten geködert. Ein weiterer externer Faktor ist der demografische Wandel in Deutschland. Es gibt immer weniger junge Leute und viele davon möchten nicht im Handwerk arbeiten, sondern lieber einen Bürojob oder studieren. Dies ist ein Image-Probleme, das die Handwerkskammern erkannt haben und dagegen aktiv mit Image-Kampagnen vorgehen. Bis dies im Kopf der Jugendlichen ankommt, dauert allerdings.

Bis dahin sollte man als Handwerksunternehmer selbst aktiv werden und sich die wenigen guten Leute, die der Markt hergibt, holen. Bevor es ein anderer – besser aufgestellter – Betrieb macht. Damit kommen wir zu den hausgemachten Problemen.

Warum das Handwerk mehr als nur ein Job ist

Ein wichtiger Punkt ist sich von einem weit verbreiteten Gedanken vieler Unternehmer zu trennen – nämlich „Die Leute arbeiten für den Betrieb, der am meisten bezahlt.“ Dass dies falsch ist, zeigt eindrucksvoll eine Studie im Handwerk. Die erste Frage war „Wie stehst Du zu der Aussage: Geld ist das Einzige, was bei der Arbeit zählt.“ Nur 13,6,% sagten ja und beindruckende 86,4% sagten nein. Weiter wurde gefragt: „Würdest Du für 3 Euro mehr Stundenlohn in ein Unternehmen mit extrem schlechtem Ruf wechseln?“ Nur 3,5% der Befragten sagten ja. 28,4% sind sich nicht sicher. Der Großteil (68,1%) lehnte das mit der Antwort „Auf keinen Fall“ ab. Klare Zahlen, die für sich sprechen.

Eine weitere Frage in der Handwerker-Umfrage drehte sich um das Thema Motivation „Was ist Dir bei der Arbeit besonders wichtig?“ 93,7% antworteten „Spaß und gute Kollegen“, ein Faktor, in dem das Handwerk im Gegensatz zu vielen Industriebetrieben sicherlich punkten kann.

Mitarbeiter im Handwerk finden 1

Wie Sie Mitarbeiter im Handwerk finden

Ein Zwischenfazit: wer sich als Handwerksbetrieb auf die Themen konzentriert, in denen das Handwerk klare Vorteile gegenüber anderen Branchen hat, wird leichter neue Mitarbeiter finden. Wer sich auf ein Parkett gibt, in dem die Industrie Vorteile hat – nämlich dem Faktor Geld – wird verlieren. Doch kommen wir zum Anfang des Artikels zurück. Die externen Faktoren sind herausfordernd und natürlich spielt auch der Wettbewerb innerhalb des Handwerks eine große Rolle. Wie kann man diesen internen Wettbewerb gewinnen?

Ganz klar: durch die Konzentration auf die eigenen Stärken. Nur wer seine Stärken als Arbeitgeber kennt und diese auch entsprechend kommuniziert, wird bei potenziellen neuen Mitarbeitern sichtbar. Fragen Sie sich „Was zeichnet meinen Betrieb aus? Was biete ich meinen Mitarbeitern?“ Standard-Antworten helfen hier nicht weiter.

Zentrale Drehscheibe der Kommunikation ist eine eigene Karriereseite. Präsentieren Sie sich dort als attraktiver Arbeitgeber und zeigen die Vorteile, die Ihre Mitarbeiter genießen. Echt und authentisch. Viele potenzielle Mitarbeiter surfen am Handy, dementsprechend muss die Seite für die mobile Nutzung am Handy optimiert sein.

Auch der Bewerbungsprozess muss smart gestaltet werden. Interaktive, intelligente Formulare, die mehr wie ein Quiz, denn wie eine klassische Bewerbung aussehen, helfen. Intuitiv werden die Bewerber Klick für Klick an den Betrieb herangeführt. Bei den Fragen qualifiziert man die Bewerber und siebt nicht Passende aus, um eine optimale Bewerberqualität zu erhalten.

Ein großes Missverständnis und häufiger Schwachpunkt vieler Betriebe: den Scan einer Zeitungsanzeige oder der Text der Stellenanzeige wird auf der Firmen-Website 1:1 eingefügt. Aber weshalb soll eine Anzeige, die ausserhalb des Internets nicht funktioniert, im Internet funktionieren?

Stellenanzeigen

Der aktive und der passive Mitarbeitermarkt

Ansprechen sollten Sie zwei Zielgruppen: die Zielgruppe der aktiv Suchenden und der passive Mitarbeitermarkt der nicht aktiv Suchenden, die in einem Beschäftigungsverhältnis sind, jedoch grundsätzlich offen für eine noch attraktivere Arbeitsstelle sind.

Die aktiv Suchenden spricht man am einfachsten über Google an. Hierzu ist natürlich eine Platzierung ganz vorne bei Google notwendig. Möglich ist dies ist über eine Suchmaschinen-Optimierung seiner Karriereseite oder über eine Schnittstelle zu Google, bei der die aktuell ausgeschriebenen Stellen an die Google-Stellensuche übergeben werden.

Der passive Mitarbeitermarkt wird oft übersehen. Dabei sind die nicht aktiv Suchenden, die in Lohn und Brot stehen, besonders interessant. Sie werden über Impulswerbung angesprochen. Möglich ist das über ein eigenes Social Media Engagement, was viele Handwerksbetriebe aus Zeitgründen leider nur spärlich machen. Die zweite Möglichkeit – ohne großen eigenen Zeitaufwand – sind bezahlte Werbe-Anzeigen bei Facebook, Instagram, YouTube, TikTok und Co.

Mein abschließender Tipp:
Gute Mitarbeiter sind die Voraussetzung für einen nachhaltigen Unternehmensaufbau. Werden Sie deshalb als attraktiver Arbeitgeber sichtbar und entwickeln sich langfristig zur Arbeitgebermarke, bei der die Mitarbeiter gerne arbeiten und langfristig bleiben. Wenn Sie neue qualifizierte Mitarbeiter gewinnen möchten, gehen Sie auf www.0711-netz.de/passende-mitarbeiter/ oder vereinbaren direkt ein Gespräch.

Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung,
Ihr Thomas Issler