Das neue Jahr ist noch noch ganz frisch und schon gibt es zahlreiche Trends und vielversprechende Tools im Internet, die den Nutzern das nächste grosse Ding versprechen.

Die Fachleute nennen diese neuen Plattformen und Anwendungen Shiny Objects. Die Internet-Gemeinde jagt diesen gerne bereitwillig hinterher. Man spricht mittlerweile sogar vom Shiny Objects Syndrom – der Sucht nach Neuem.

Die schillernden Objekte der Begierde wechseln dabei immer wieder ihre Erscheinungsform, das Schema dahinter ist dagegen immer dasselbe. Eine neue vielversprechende Plattform oder ein neues Tool, die zunächst als Geheimtipp gehandelt und dann relativ schnell gehyped wird. Die frühen Nutzer präsentieren sich als Experten und treiben die Verbreitung voran.

Allerdings gelingt es nicht jedem neuen Ansatz so rasant zu wachsen wie die Clubhouse App. Vorerst ist sie nur für Apple-Nutzer verfügbar, was eine Verknappung verursacht. Darüber hinaus haben sich die Erfinder noch einen weiteren Marketing-Geniestreich einfallen lassen. Man kann die App nicht einfach herunterladen und sich registrieren. Rein kommt nur, wer eine Einladung eines Nutzers mit Zugang erhält. Nur der- oder diejenige darf weitere Personen einladen.

Statt um Nutzer zu kämpfen wie die meisten Apps und Plattformen, überschlagen sich die Interessenten nahezu und bilden kreative Communities, wo man sich einladen lassen kann, um wieder Mitglieder der Community einzuladen. Das hat zu einem rasanten Wachstum geführt.

Zwei Dinge können wir daraus lernen:

Erstens – gute Marketing-Ideen funktionieren immer und wer die richtigen Knöpfe drückt, steuert die Ergebnisse.

Zweitens – wir Menschen sind berechenbarer und manipulierbarer als uns lieb ist, auch wenn wir das nicht gerne zugeben.

Haben wir das Gefühl etwas zu verpassen oder von etwas ausgeschlossen zu sein, verstärkt das den Wunsch diesen Zustand zu ändern.

Als Unternehmer schlagen 2 Herzen in meiner Brust. Ich erkenne einmal mehr, dass gute Marketing-Massnahmen nach wie vor wirken und Menschen in Bewegung bringen. Und davon hängt schliesslich der Erfolg jedes Unternehmens ab.

Aber ich bin mir bewusst, dass auch ich selbst anfällig für diese Mechanismen bin, obwohl ich sie kenne. Das führt oft genug zu Ablenkung bis hin zu Zeitverschwendung. Zeit, die ich besser in den Ausbau meiner bestehenden Prozesse investiere.

Ist Clubhouse eventuell ein profitabler Weg um mit meinen Kunden und Interessenten zu kommunizieren? Immerhin klingt die Ausrichtung auf Audio-Formate vielversprechend, oder? Möglicherweise ergeben sich ganz neue Gelegenheiten? Wenn dort schon so viele Nutzer aktiv sind, entsteht vielleicht ein lukrativer Trend?

Und schon folge ich dem neuen, schillernden Stern am Social-Media-Himmel – wenn auch nur zu Recherchezwecken. Wie sich herausstellt gibt es erwartungsgemäss grosse Bedenken, was den Datenschutz angeht, da die App Zugriff auf das gesamte Telefonbuch der Nutzer fordert und Gespräche aufzeichnet.

Der Hauch der Exklusivität scheint diese Bedenken für viele Menschen locker aufzuwiegen – jedenfalls wächst die Anzahl der Nutzer munter weiter. Die Öffnung für die Android-Gemeinde ist vorerst nur geplant. Das wird dann einen weiteren Schub bringen.

Ich selbst folge dem Lockruf vorerst nicht und konzentriere mich auf meine Hauptprozesse. Das empfehle ich auch meinen Kunden immer wieder. Nur wenn alle Basics stimmen und die Prozesse optimal feinjustiert sind, sollte man den nächsten Schritt gehen.

Auch und gerade, weil man Trends und Entwicklungen natürlich nicht verschlafen darf, wenn man dauerhaft am Ball bleiben will. Das ist manchmal ein Balanceakt. Im nächsten Blogbeitrag werden wir uns deshalb dem Thema widmen, wie Sie Fokus und Offenheit unter einen Hut bekommen.

Bis dahin viel Erfolg dabei, den Shiny Objects zu widerstehen und die Marketing-Ansätze für die eigenen Verkaufsprozesse sinnvoll anzuwenden – weil Menschen nun mal emotional entscheiden, nicht rational.

Welche Prozesse wirklich wichtig sind, lernen Sie in meiner Online-Champions-System Grafik kennen. Gerne unterstütze ich Sie dabei, Ihre individuell passenden Prozesse zu finden und zu perfektionieren.