In kaum einem Bereich ist es derzeit so spannend wie bei den sozialen Netzwerken. Nachdem sich vor wenigen Tagen der Medienmogul Rupert Murdoch vom einst weltgrössten Online-Netzwerk MySpace getrennt hat, sorgt nun Google mit Google+ für Furore. Der Grund für dieses Treiben heisst Facebook, das mittlerweile 750 Millionen Nutzer hat und für das Firmenwerte von 50 Milliarden bis 100 Milliarden Dollar kursieren.

Eine Fanpage bei Facebook wird immer mehr zur Pflicht für jedes Unternehmen um Kontakte zu knüpfen, Produkte zu promoten und Neukunden zu gewinnen. Ein Beispiel dafür sehen Sie hier: www.facebook.com/erfolg.im.web

Warum ist nun das Interesse am kommenden Facebook Konkurrenten Google+ so gewaltig? Google verspricht, einige Dinge die bei Facebook immer kritisiert wurden, besser zu machen.

Anbei einige wichtige Vorab-Infos:

– Kontakte müssen nicht gleich Freunde sein, sondern können in unterschiedliche „Circles“ (Kreise) eingeteilt werden. Standardmässig gibt es „Freunde“, „Familie“, „Bekannte“ und „Nur folgen“. Zusätzlich kann man beliebig viele weitere eigene Circles erstellen. Auch Facebook erhält zukünftig eine Circles-Funktion, allerdings benötigt die Erweiterung eine Reihe an Freigaben und ist nur recht umständlich in das Soziale Netzwerk zu integrieren.

– Die Kreise sind voneinander getrennt, so dass nur derjenige Kontakt einen Beitrag sieht, der diesem Kreis auch zugeordnet ist. Wenn man möchte, kann man für bestimmte Dinge wie z.B. Diskussionen auch die Kreise zusammenführen, so dass man flexibel ist wer welche Dinge sehen kann. Dies funktioniert auch auf Personen-Ebene.

– Im Profil kann festgelegt werden, welche Informationen welche Kreise oder Personen sehen dürfen. Der Persönlichkeitsschutz ist damit deutlich stärker ausgeprägt wie bei Facebook. Das Problem mit öffentlichen Veranstaltungen wie bei den Facebook Partys soll damit ausgeschlossen werden.

– Im Profil kann man auch festlegen, dass das eigene Profil von Suchmaschinen nicht gefunden wird.

– Google zeigt die E-Mail-Adresse des Nutzers nicht direkt an. Andere können nur über einen Link Nachrichten schicken. Wer möchte, kann einen E-Mail-Kontakt aber auch ganz meiden. Auch das schützt die Persönlichkeitsrechte und vermeidet Spam Mails.

– Sehr gelungen sind die Bilder und Video Funktionen. Bilder werden mit dem Google Bilderdienst Picasa verwaltet und bietet damit weit mehr Möglichkeiten als die schlichte Facebook Funktion. So können Bilder direkt Online bearbeitet werden und es gibt keine Speicherbegrenzung. Auch Videoclips bis zu 15 Minuten Spieldauer können mit einer HD-Auflösung von 1080p hochgeladen werden.

– Mit den so genannten „Hangouts“ stellt Google+ eine außergewöhnliche Funktion zur Verfügung. Dabei können bis zu zehn Personen an einem Videochat teilnehmen und man kann sich sogar gemeinsam Youtube-Videos ansehen.

– Wem das nicht reicht und gleich live kommunizieren möchte, kann eine Chat Funktion nutzen. Mit einer am PC angeschlossenen Webcam kann ein Live-Video-Stream übertragen werden.

Mein Fazit: Google+ scheint auf den ersten Blick sehr gelungen. Richtig spannend wird es, wenn Google+ für die Allgemeinheit zugänglich sein wird. Bis dahin ist nach wie vor Facebook das Maß der Dinge bei den sozialen Netzwerken und Google muss noch einiges tun, um Facebook Nutzer für sich zu gewinnen.